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07 Nov 2019
Neuss/Dormagen - Die Produktionsunternehmen am Chemiestandort in Dormagen benötigen fortwährend eine passgenaue Infrastruktur und die bestmögliche Versorgung. Gerade einer sicheren Stromversorgung kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Um hier zukunftssicher aufgestellt zu sein, baut der Verteilnetzbetreiber Westnetz für den Chempark-Manager und -Betreiber Currenta eine neue 110.000 Volt-Schaltanlage am Standort Dormagen. Currenta erneuert in diesem Zuge zusätzlich die 110.000 Volt-Kabelanlage im Chempark. Am Dienstag trafen sich die Geschäftsführer von Westnetz und Currenta mit Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und Dormagens Bürgermeister Erik Lierenfeld zur Grundsteinlegung.
Westnetz-Geschäftsführer Dr. Stefan Küppers freut sich über das Projekt: „Die neue Hochspannungsschaltanlage wird ein moderner Knotenpunkt der Energieversorgung für den Chempark Dormagen. Für unseren Partner Currenta wird die industrielle Versorgung neu aufgestellt.“ Dafür investiert Westnetz rund 53 Millionen Euro. Der Bau dieser Anlage ist dabei in ein Gesamtprojekt eingebunden. „Nach dem Umbau erfolgt bis 2028 ein stufenweiser Netzausbau, der auch positive Auswirkungen auf weitere Umspannanlagen im Rhein-Kreis Neuss und auf Kölner Stadtgebiet hat und für zusätzliche Leistungskapazitäten in der Region sorgt.“, ergänzt Küppers.
Projekt ist wichtige Basis – Currenta investiert selbst
Currenta-Geschäftsführer Dr. Alexander Wagner begrüßt die Westnetz-Investition: „Mit diesem Neubau können wir nicht nur unseren Unternehmen am Chempark-Standort Dormagen eine deutlich erhöhte Leistung bieten, sondern es verbessert sich gleichzeitig die Verfügbarkeit durch neueste Anlagentechnik und einen komplett redundanten Aufbau.“ Die neue Westnetz-Schaltanlage nimmt Currenta zum Anlass für die Erneuerung der eigenen 110.000 Volt-Kabelanlage im Chempark. Wagner: „Wir rüsten auf die neuste Technik auf und investieren rund 30 Millionen Euro in unsere eigenen Anlagen.“
Umbau im laufenden Betrieb
Der Neubau und die Umbauten erfolgen im laufenden Betrieb der Bestandsanlage und des Chemparks. „Das funktioniert nur mit guten Planungen. Damit haben wir bereits vor über einem Jahr begonnen. Wir gehen davon aus, den ersten Bauabschnitt der neuen Schaltanlage bereits Ende 2020 vollumfänglich in Betrieb zu nehmen“, erklärt Westnetz-Projektleiter Martin Diekmann. Die Firma Beton und Monierbau aus Nordhorn baut gemeinsam mit weiteren Partnerunternehmen im Auftrag der Westnetz. Auf dem 12.000 Quadratmeter großen Grundstück entsteht eine kompakte gasisolierte 110.000-Volt-Schaltanlage modernster Bauart. Die Redundanz entsteht durch zwei identische Schalthäuser, die in der Mitte durch eine Warte mit weiterer technischer Ausrüstung zu einem gemeinsamen Komplex verbunden werden.
Weiterer Vorteil: Entflechtung der Netze
„Netzausbau bedeutet nicht nur, neue Leitungen zu bauen, sondern auch, bestehende Netze an die unterschiedlichen Anforderungen anzupassen. Das passiert auch hier. Davon profitieren am Ende alle Beteiligten“, erklärt Küppers. Mit dem Neubau wird sowohl eine Netzoptimierung, als auch eine Entflechtung von Industrienetz und öffentlichem Netz vorgenommen. Die Versorgung des Chempark Dormagen erfolgt heute aus zwei Umspannanlagen: Aus der „Umspannanlage Dormagen“, die sich außerhalb des Chempark-Geländes befindet und auch die Versorgung des öffentlichen Netzes sicherstellt sowie aus der Umspannanlage „Bayerwerk Dormagen“, die sich direkt neben dem Neubau befindet. Der industriell genutzte Teil aus der „Umspannanlage Dormagen“ wird in Zukunft in die neue Anlage integriert. Mit der Inbetriebnahme der neuen Anlage kann Westnetz die Umspannanlage „Bayerwerk Dormagen“ anschließend abrüsten.
Quelle-Foto: Westnetz GmbH, (v.l.n.r.) Norbert Strauch, Hans-Jürgen Petrauschke, Dr. Alexander Wagner, Dr. Stefan Küppers und Erik Lierenfeld