„Brücke zwischen zwei Systemen“: Hochschule und Berufskolleg unterzeichnen Kooperationsvertrag

„Brücke zwischen zwei Systemen“: Hochschule und Berufskolleg unterzeichnen Kooperationsvertrag

25 Feb 2021

Kleve/Kamp-Lintfort - Mitglieder der Hochschule Rhein-Waal und des Berufskollegs Kleve des Kreises Kleve unterzeichneten am Mittwoch, 24. Februar 2021, einen Kooperationsvertrag über die weitere Zusammenarbeit. Gegenstand ist die gemeinsame Durchführung des dualen Studiums im Studiengang „International Business and Management, B.A.“ und den Ausbildungsberufen Industriekaufmann/-frau bzw. Kaufmann/-frau im Groß- und Außenhandel – Fachrichtung Großhandel. Durch die Kooperation wird den Studierenden die Möglichkeit gegeben, ein Bachelor-Studium mit einer dualen Ausbildung zu kombinieren.

In Zusammenarbeit mit dem Berufskolleg Kleve des Kreises Kleve bietet die Fakultät Gesellschaft und Ökonomie der Hochschule Rhein-Waal erstmalig zum Ausbildungsstart bzw. Semesterstart im Wintersemester 2021/22 im Studiengang „International Business and Management, B.A.“ ein Phasenmodell zum dualen Studium an. Dieses Modell sieht vor, die Tätigkeit in einem Unternehmen mit dem Besuch der Hochschule und des Berufskollegs phasenweise zu kombinieren.

Am Berufskolleg Kleve des Kreises Kleve, Schulstandort Goch, wird der Berufsschulunterricht der zweieinhalbjährigen dualen Ausbildung in anderthalb Jahren vermittelt und der Berufsschulabschluss erlangt. Ende Februar oder Anfang März des zweiten Ausbildungsjahres erfolgt die Zwischenprüfung vor der IHK. Im dritten Ausbildungsjahr wird die Berufsausbildung zum/zur Industriekaufmann/Industriekauffrau oder Kaufmann im Groß- und Außenhandel/Kauffrau im Groß- und Außenhandel – Fachrichtung Großhandel mit der Abschlussprüfung vor der IHK abgeschlossen, wobei die schriftliche Prüfung Ende November erfolgt, die mündlich Prüfung in der zweiten Januarhälfte.

Insgesamt drei Module (Einführung in die BWL, Einführung in die Rechtswissenschaften und Einführung in das Rechnungswesen) werden durch den erfolgreichen Berufsschulabschluss im Studiengang „International Business and Management, B.A.“ angerechnet. Das Studium wird mit der Bachelorarbeit, deren Themenfindung in Zusammenarbeit mit dem Ausbildungsbetrieb stattfindet, und dem Kolloquium nach dem 6. Fachsemester abgeschlossen.

„Brücke zwischen zwei Systemen“
Duale Studiengänge spielen bereits seit der Gründungsphase der Hochschule eine große Rolle und schon früh wurden Kooperationsverträge geschlossen. In der jetzigen Konsolidierungsphase wird geprüft, was gut funktioniert und was verbessert werden kann. Neben den zukünftigen Studierenden und Auszubildenden profitiert „auch die heimische Wirtschaft von Kooperationen wie diesen. Für mich sind diese Absolventinnen und Absolventen mit der Verquickung eines dualen Studiums und einer Ausbildung die idealen Nachwuchskräfte für Unternehmen“, fasst Landrätin Silke Gorißen die Vorteile der Kooperationsvereinbarung zusammen.

Auch Peter A. Wolters, Schulleiter des Berufskollegs Kleve, ist glücklich über die geschlossene Vereinbarung: „Uns liegt jetzt ein sehr gut durchdachtes Modell vor, das leistbar ist für Studierende und Auszubildende und das vor allem eine Brücke zwischen zwei Systemen schlägt.“ Alle Beteiligten hoffen nun auf Unternehmen, für die dieses Modell interessant ist. Professor Dr. Ralf Klapdor, Dekan der Fakultät Gesellschaft und Ökonomie, freut sich, dass bereits erster Austausch mit Unternehmen besteht.

Es handelt sich in erster Linie um ein Angebot an die Region, das dazu beiträgt, die Fachkräfteversorgung der Unternehmen sicherzustellen. „Wir sehen uns als Hochschule für die Region, die Studierende durch Praxiselemente gut auf den beruflichen Einstieg vorbereitet. Mit einem dualen Studium setzen wir uns für Vernetzung und Kontakt in die Region ein. Und nicht zuletzt bieten wir gerade in einer Pandemie wie dieser für Absolvent*innen dieses Programms gute Einstiegsmöglichkeiten in den Beruf und die heimische Wirtschaft. Und somit eine Perspektive für die Zukunft – für uns alle“, fasst Dr. Oliver Locker-Grütjen, Präsident der Hochschule Rhein-Waal, die Kooperation zusammen.

Studiengang „International Business and Management, B.A."
Neben der Vermittlung von theoretischen Inhalten in den Bereichen BWL, VWL und Management haben die Studierenden die Möglichkeit, das Wissen in zahlreichen Projektarbeiten (auch in Zusammenarbeit mit dem Ausbildungsbetrieb) in der praktischen Anwendung unter Beweis zu stellen.
Im Studium werden neben den theoretischen Inhalten nicht nur Kernkompetenzen wie wissenschaftliches Arbeiten oder unternehmerisches Denken vermittelt, sondern auch Soft Skills gefördert, deren Bedeutung im Berufsleben zunehmend steigt. Durch alternative Prüfungsformen verbessern die Studierenden die Präsentations- und Kommunikationsfähigkeiten und lernen Teamwork und Konfliktmanagement. Durch das internationale Umfeld an der Hochschule Rhein-Waal und die englischsprachigen Lehrveranstaltungen haben die Studierenden die Möglichkeit, eine umfangreiche Fremdsprachenkompetenz sowie eine Offenheit für andere Kulturen zu entwickeln.
https://www.hochschule-rhein-waal.de/de/fakultaeten/gesellschaft-und-oekonomie/studienangebot/international-business-and-management-ba

Zulassungsvoraussetzungen
Für das duale Bachelorstudium benötigen Bewerbende neben den üblichen Zulassungsvoraussetzungen einen Ausbildungsvertrag in einem der zuvor genannten Berufe mit einer Ausbildungsdauer von zweieinhalb Jahren. Als Grundpraktikum wird in der Regel die anstehende Ausbildung anerkannt. Die dualen Studienangebote an der Hochschule Rhein-Waal sind zulassungsfrei. Interessierte Unternehmen und/oder Studieninteressierte wenden sich für weitere Rückfragen gerne an gesellschaft-oekonomie@hochschule-rhein-waal.de oder aber an das Berufskolleg unter KIBM@berufskolleg-kleve.de. Der Bewerbungsschluss orientiert sich an den üblichen Bewerbungsschlüssen der Hochschule, in der Regel ist das der 15. Juli für das Wintersemester.

Berufskolleg Kleve
Mit 4600 Schülerinnen und Schülern in über 60 Bildungsgängen ist das Berufskolleg Kleve das größte Berufskolleg in Nordrhein-Westfalen. Die Vielfalt des Bildungsangebotes ist beispiellos und bietet jungen Menschen eine Perspektive – gemäß dem Leitsatz "Unsere Vielfalt - Ihre Chance". Junge Menschen werden hier auf dem Weg in die berufliche Zukunft unterstützt – in der dualen Ausbildung, bei der Verbesserung des Schulabschlusses oder bei der beruflichen Fort- und Weiterbildung. Schülerinnen und Schüler können ihre persönlichen Stärken und beruflichen Qualifikationen optimal entfalten. Dabei profitieren sie von der Durchlässigkeit des Systems, der hochwertigen Ausstattung sowie von der professionellen Beratung. Zusätzlich qualifizieren sich Schülerinnen und Schüler, an einer zunehmend international geprägten Entwicklung in Wirtschaft und Gesellschaft teilzunehmen und diese aktiv mitzugestalten. Deshalb arbeitet das Berufskolleg Kleve eng mit Betrieben, Kammern, Verbänden, Innungen, Hochschulen und anderen außerschulischen Partnern am Niederrhein zusammen.

Hochschule Rhein-Waal
Die Hochschule Rhein-Waal wurde am 1. Mai 2009 gegründet und steht mit ihrem Konzept für eine innovative, interdisziplinäre und internationale Ausbildung junger Menschen. An den Standorten Kleve und Kamp-Lintfort bietet die Hochschule insgesamt 25 Bachelor- und elf Master-Studiengänge an vier Fakultäten – „Technologie und Bionik“, „Life Sciences“, „Gesellschaft und Ökonomie“ und „Kommunikation und Umwelt“ – an. Die Studieninhalte an der Hochschule Rhein-Waal sind wissenschaftlich, anwendungsorientiert und international ausgerichtet. Sie zeichnen sich durch eine hohe Qualität und Praxisnähe in Lehre und Forschung aus. Etwa 75 Prozent der Studiengänge werden in englischer Sprache gelehrt und inzwischen lernen über 7.300 Studierende aus mehr als 120 Nationen gemeinsam in einem Umfeld, das viele gezielt wegen der kulturellen Vielfalt und Internationalität gewählt haben. Dadurch werden den Studierenden ein interkultureller Austausch sowie eine optimale Vorbereitung auf den nationalen und internationalen Arbeitsmarkt eröffnet.

Quelle-Foto: Hochschule Rhein-Waal, (vlnr): Silke Gorißen, Landrätin des Kreises Kleve; Dr. Oliver Locker-Grütjen, Präsident der Hochschule Rhein-Waal;
Peter A. Wolters, Schulleiter des Berufskollegs Kleve; Prof. Dr. Ralf Klapdor, Dekan der Fakultät Gesellschaft und Ökonomie, Hochschule Rhein-Waal

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